Erdbestattung, Feuerbestattung, Diamantbestattung, Baumbestattung, Seebestattung

Schwäbisches Interview mit der Frau des Gründers.

(Hochdeutsche Übersetzung siehe unten)

„Frau Getrud Fritz, wie entstand das Bestattungsunternehmen?!“

Frau Fritz legt den Kopf zur Seite und grinst.
„Die Gschicht hab i erst m Pfarr verzählt…
Des war anno 1964, da isch m Horst sei Bruder gstorba. Die hand ja z Nattheim gwohnt. Wo der na gstorba isch, hat ma n von Günzburg auf Nattheim überführa müssa. Da hat ma sich na an Leichawaga glieha von – ich woiß nemme wie der hoißt – und na isch dr Horst auf d Idee komma, selber an Leichawaga zum kaufa. D Schreiner hand ja damals alle Särg ghabt. Des hat ja na basst. Und na hat der sich an Leichwaga kauft und no koi Garasch ghet. Und des Grundstück, wo die ganze Häuser jetzt standad hat ja uns ghört, des war a mal a Wies mit Obstbäum. Und na hat ma halt auf die Wies a Blechgarasch gstellt. Aber im Wintr hat ma immer schneebahna müssa, dass ma in die Garasch nei kommt.“

Frau Fritz schnalzt mit der Zunge.

„Und na war des halt a Zeitlang so. Und die Leut sind ja net alle zu uns komma damals. Hand ja alle Schreiner Särg ghabt. Na isch des halt so langsam aglaufa.
Jetzt muss ich schnell nach meine Spätzla gugga…!“

Frau Fritz verlässt den Raum und kommt nach kurzer Zeit zurück und schüttelt den Kopf.

„Die sch*** Spatza brauchat immer so lang bis die hoiß sind..
Also… na später hat ma Nersingen, Fahlheim… noi… erst hat er no an Bagger gkauft. Ma hat ja damals die Gräber no von Hand gmacht.
Also Nersingen, Fahlheim, Bubesheim, Bühl, Kissendorf, Echlishausen und Riedheim, da hat ma na müssa Gräber macha. Dr Horst wollt z Leipha au, aber des isch net genehmigt worra, weil des hat d Stadt alls selber gmacht. Die hand koin Todagräber mehr braucht.
Die Gräber von Hand macha war damals schwierig, weils koine Arbeiter gab, die des hand macha wolla. Na hand ihm halt immer d Nachbara und d Freund gholfa. Und der Schreiner, den er da ghet hat, der wollt nix mit de Tode zu tun ham. Die Helfer musstad halt a mal an am Samstag oder Sonndag auch komma.
Und was war na? Ja genau, na hat ma halt an Bagger gkauft. Des war na aber doch ned so. Den hat ma na spädr wieder verkaufd. Und na hat ma ja in dr Zwischenzeit no die Garasch anbaut und umbaut. Ach Gott… Was woiß i alls… Jetzt sind meine Spätzla ferdig.“

Frau Fritz verlässt wieder den Raum und kommt kurze Zeit später mit einem vollgehäuften Teller mit Spätzle zurück und schaut skeptisch.

„Ja jetzt isch se no ned da die Cilli… S Essa wär ferdig… hander wieder so viel Arbeit?

Und des kommt jetz alls ins Facebook was du da schreibsch? Oder kommt des in d Zeitung? Wer liest na des alls?“

Frau Fritz lacht 😊




Hochdeutsche Übersetzung:

„Frau Getrud Fritz, wie entstand das Bestattungsunternehmen?!“

Frau Fritz legt den Kopf zur Seite und grinst.
„Die Geschichte habe ich erst dem Pfarrer erzählt…
Das war anno 1964, da ist der Bruder von Horst verstorben. Die haben ja in Nattheim gewohnt. Als er verstorben ist, hat man ihn von Günzburg nach Nattheim überführen müssen. Da hat man sich dann einen Leichenwagen geliehen von – ich weiß nicht mehr, wie er heißt – und dann ist der Horst auf die Idee gekommen, selber einen Leichenwagen zu kaufen. Die Schreiner hatten ja damals alle Särge. Das hat ja dann gepasst. Und dann hat der sich einen Leichenwagen gekauft und noch keine Garage gehabt. Und das Grundstück, auf dem die ganzen Häuser jetzt sehen, hat ja uns gehört, das war mal eine Wiese mit Obstbäumen. Und dann hat man halt auf die Wiese eine Blechgarage gestellt. Aber im Winter hat man immer Schnee schippen müssen, dass man in die Garage reinkommt.“
Frau Fritz schnalzt mit der Zunge.
„Und dann war das halt eine Zeitlang so. Und die Leute sind ja damals nicht alle zu uns gekommen. Es hatten ja alle Schreiner Särge gehabt. Dann ist das halt so langsam angelaufen.
Jetzt muss ich schnell nach meinen Spätzle schauen…!“
Frau Fritz verlässt den Raum und kommt nach kurzer Zeit zurück und schüttelt den Kopf.
„Die verfluchten Spatzen brauchen immer so lang bis die heiß sind.
Also… später hat man Nersingen, Fahlheim… nein… erst hat er noch einen Bagger gekauft. Man hat ja damals die Gräber noch von Hand gemacht.
Also Nersingen, Fahlheim, Bubesheim, Bühl, Kissendorf, Echlishausen und Riedheim, da hat man dann die Gräber machen müssen. Der Horst wollt das in Leipheim auch machen, aber das ist nicht genehmigt worden, weil das die Stadt alles selber gemacht hat. Die haben kein Totengräber mehr gebraucht.
Die Gräber von Hand machen war damals schwierig, weil es keine Arbeiter gab, die das machen wollten. Also haben ihm immer die Nachbarn und Freunde geholfen. Und der Schreiner, den er hatte, der wollt nichts mit den Toten zu tun haben. Die Helfer mussten auch mal an einem Samstag oder Sonntag aushelfen.
Und was war dann? Ja genau, dann hat man halt den Bagger gekauft. Das war dann aber doch nicht so gut. Den hat man dann später wieder verkauft. Und dann hat man ja in der Zwischenzeit noch die Garage anbaut und umbaut. Ach Gott… Was weiß ich alles… Jetzt sind meine Spätzle fertig.“
Frau Fritz verlässt wieder den Raum und kommt kurze Zeit später mit einem vollgehäuften Teller mit Spätzle zurück und schaut skeptisch.
„Ja jetzt ist die Cilli immer noch nicht fertig… habt ihr wieder so viel Arbeit?
Und das kommt jetzt alles ins Facebook was du da schreibst? Oder kommt das in die Zeitung? Wer liest dann das alles?“
Frau Fritz lacht 😊